Nevado del Tolima (5220 Meter) - Südroute

Der Nevado del Tolima ist der anspruchsvollste Gipfel des Nationalparks. Dies liegt vor allem an dem langen Weg, der notwendig ist, um den Gipfel zu erreichen. Der Aufstieg durch den Bergwald dauert einen Tag und ist bei schlechtem Wetter eine einzige Rutschpartie. Auch die letzte Etappe ist vor allem durch die Steilheit des Berges sehr anstrengend. Jedoch ist der Tolima ein perfekter Vulkankegel mit atemberaubender Aussicht auf die weiteren Berg Kolumbiens.

 

Schwierigkeitsgrad: Sehr schwierig

Zeitdauer: 3-4 Tage

Höhenmeter:

Distanz:

 

Annäherung:

Von Ibagué aus nehme man einen Bus nach Juntas (1x/Stunde). Diese Kleinbusse fahren einige Blocks vom Terminal entfernt ab, es empfielt sich, ein Taxi zu nehmen.

In Juntas angekommen kann es, je nach Uhrzeit und Planung des Berges, sinnvoll sein, eine Camioneta zu mieten, die einen bis nach „El Silencio“ bringt (2600 Meter). Zu Fuß dauert diese Strecke ca. 3-4 Stunden. Der Preis beträgt ca. 60.000 COP.

Aufstieg:

Tag 1:

Von „El Silencio“ zweigt links ein Pfad ab, dafür muss über ein Tor geklettert werden, das meist verschlossen ist. Man folge dem Weg, er führt zunächst durch Weidelandschaft, bis man zum Fluss gelangt. Dieser muss in seinem Verlauf einige Mal überquert werden (teilweise sehr wackelige Brückenkonstruktionen). Nach ca. 1 Stunde erreicht man „El Rancho“, wo gezeltet werden kann (2900 Meter). Es gibt dort auch Cabañas, jedoch waren die zur Zeit der Recherche nicht benutzbar. Je nach Uhrzeit kann es sinnvoll sein, hier die erste Nacht zu verbringen, denn bis zum nächstmöglichen Übernachtungsplatz sind es 6-7 Stunden anstrengende Wanderung.

Tag 2:

An den Thermalquellen halte man sich rechts und überquere einen kleinen, warmes Wasser führenden Bach. Der Weg führt kurze Zeit wieder Richtung Süden, man läuft das Tal wieder abwärts, allerdings auf der anderen Seite des Bächleins. Nach einiger Zeit taucht man in den dichten Dschungel ein. Man folge dem einzig möglichen Pfad, teilweise muss über Wurzeln geklettert werden. Der Weg ist so steil, dass die Hände zum Einsatz kommen. Bei Regen ist der Pfad extrem rutschig. Es macht durchaus Sinn, bereits hier einen Helm aufzusetzen, die Ausrutschgefahr ist extrem hoch.

Nach einer Stunde wird ein Wasserfall erreicht (3000 Meter).

Nach zwei bis drei weiteren Stunden Wanderung im Bergwald erreicht man einen riesigen Bergrutsch. Die gesamte Erde wurde abgetragen, sodass der blanke Fels zu sehen ist. Dieser ist zu durchqueren, der Weg ist jedoch dank einiger angebrachter Fixseile ohne Probleme zu erkennen. Bei Regen ist jedoch höchste Vorsicht geboten!

Kurze Zeit später, auf einer Höhe von 3400 Metern gibt es eine halbwegs ebene Fläche, um notfalls zu übernachten (Kapazität: 2-3 Zelte). Der Ort ist jedoch extrem feucht, da man sich in einem moosigen Teil des Bergwalds befindet. Besser, man steige weiter auf.

Man folge einem Bachlauf, teilweise muss über rutschige Felsen geklettert werden. Auch das Gestrüpp ist sehr dicht, sodass man oft mit dem Rucksack hängen bleibt.

Ab einer Höhe von 3700 Metern lichtet sich der Bergwald und man erreicht das Páramo.

Kurze Zeit später verzweigt sich der Weg: Über den geradeaus führenden Pfad gelangt man Richtung Gipfel, der rechte Weg führt nach „La Cueva“, einem Feldüberhang, unter dem trocken gezeltet werden kann. Es empfiehlt sich, hier die Nacht zu verbringen. Direkt neben dem Felsüberhang gibt es einen Bach, der meist trinkbares Wasser führt.

Tag 3:

Um möglichst früh am Gipfel zu sein, sollte man bereits in der Nacht aufbrechen. Man gehe zurück zum Abzweig und folge dem weiter dem Hauptweg durch das Páramo.

Auf 4000 Metern passiert man einen weiteren Campingplatz (3-4 Zelte). Wer möchte, kann auch bereits am Tag zuvor aufsteigen (von la Cueva ca. 1 Stunde) und sein Zelt aufschlagen. Von hier aus ist zum ersten Mal der Gipfel zu sehen.

Kurze Zeit später, auf 4050 Metern zweigt rechts ein Weg zu einigen Thermalquellen ab, die einen weiteren Tagesmarsch entfernt sind.

Man folge dem Weg geradeaus. Auf 4600 Metern existieren auf linker Seite des Pfades, ebenfalls über einen Umweg zu erreichen, einige Zeltplätze. Nachts wird es hier jedoch extrem kalt, Schnee ist hier nichts Ungewöhnliches.

Ab hier verliert sich der Pfad. Nun muss über Felsen, Schneefelder und Gletscher aufgestiegen werden. Generell halte man sich Richtung Norden, immer auf den Gipfel zugehend. Auf der linken Seite sieht man einen ziemlich imposanten Felsen, den Cerro Negro. Man steige weiter auf, bis man sich auf einem mehr oder weniger ebenen Plateau befindet, direkt unterhalb einer steilen Eiswand.

Hier halte man sich nach rechts und steige einige Meter ab. An dieser Stelle befindet sich ein Loch, aus dem mit lautem Getöse Schwefelgas entweicht (Vorsicht, giftig!). Man passiere das Loch und steige über einen extrem steilen Hang nord-östlich auf. Sobald man sich wieder in ebenerem Gelände befindet, erreicht man den Krater. Man halte sich auf linker Seite und gehe weiter und umrunde den Krater und lasse diesen schließlich rechts liegen. Man gehe weiter, bis man den höchsten Punkt erreicht hat. Zur Zeit der Recherche befand sich direkt auf dem Gipfel eine kleine Schneewand, die ein Zeltender als Windschutz aufgebaut hatte.

Der Abstieg über das steile Eis und Fels ist sehr anstrengend, sodass es sich anbietet, erneut in La Cueva zu übernachten.

Tag 4:

Der Abstieg bis nach El Silencio erfolgt über denselben Weg wie der Aufstieg. In El Rancho kann man eine Pause einlegen und sich im heißen Thermalbach den Schmutz der letzten Tage vom Körper waschen und den Gipfelsieg genießen (die eigentlichen Thermalbäder waren zum Zeitpunkt der Recherche geschlossen).

Am Sonn- und Feiertagen bestehen gute Chancen, von einem Auto nach Juntas mitgenommen zu werden. Ansonsten rufe man eine Camioneta.

Bemerkung:

Die Besteigung des Tolima ist eine sehr anstrengende Mehrtagestour. Vor allem der Aufstieg aus dem Tal am ersten Tag erfordert eine gute Kondition. Je nach Jahreszeit kann es vor allem im unteren Bereich des Berges viel regnen, sodass entsprechende Ausrüstung nötig ist.

Da es sich bei dem Berg um einen aktiven Vulkan handelt, muss das Trinkwasser vor dem Genuss genau beobachtet werden, da es teilweise mit Schwefel verunreinigt ist. In der Regenzeit dürfte das aber bis 4000 Meter kein Problem sein, in der Trockenzeit jedoch muss entsprechend viel Wasser von weiter unten mitgenommen werden.

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