Volcán Cumbal (4764 Meter)
Der Volcán Cumbal bietet ein sehr interessantes Ziel in Südkolumbien. Der Berg ist etwas abgelegen, aber dennoch gut zu erreichen. Bei Regen jedoch verwandelt sich der Weg hinauf in eine schlammige Piste, in der selbst gute Wanderschuhe nicht mehr ausreichend sind. In so einem Fall muss der knöcheltiefe Schlamm mit Gummistiefeln überwunden werden. Im Winter ist der Berg oft bis auf 4000 Meter schneebedeckt. Das besondere an diesem Berg: Man kann in Gipfelnähe auf einer ebenen Fläche ein Zelt aufschlagen und die Nacht in einem aktiven Vulkankrater übernachten!
Schwierigkeit: Mittel
Zeitdauer: 2 Tage
Höhenmeter:
Distanz:
Ausgansort: Pasto/Ipiales
Alle Reisenden, die die Grenze von oder nach Ecuador überqueren, kommen zwangsläufig durch diese Städte. Ipiales, die Grenzstadt, bietet einen besseren Ausgangspunkt, da sie näher am Berg liegt.
Pasto wird von einigen wenigen Bussen aus Bogotá angesteuert; aus Popayán fahren häufig Busse. Jedoch sollte man die Strecke Popayán-Pasto nicht in der Dunkelheit zurücklegen: Die Straße ist meist sehr schlecht (man bekommt einen Eindruck, wie Verhältnisse vor 20 Jahren in ganz Kolumbien gewesen sein müssen) und es werden des Öfteren Busse von kriminellen Banden überfallen.
Annäherung:
Mit ganz viel Glück fährt morgens gegen 7 Uhr vom Terminal in Pasto ein Sammeltaxi direkt bis zum gleichnamigen Dorf Cumbal. Die Fahrt dauert ca. 3-4 Stunden.
Falls dem nicht so ist, nehme man einen Bus/Sammeltaxi nach Guachucal (3 Stunden). Von dort fahren Taxis nach Cumbal.
Sollte auch kein Sammeltaxi nach Guachucal fahren, so ist man auf die Busse, die zur Pazifikküste fahren, angewiesen. Man steige an der Abzweigung der Straße an die Küste aus (El Espino, ca. 2,5 Std.)und nehme dann ein Sammeltaxi nach Guachucal und fahre weiter nach Cumbal.
Auch alle Busse, die nach Tuquerres fahren, bringen einen in die richtige Richtung, ab Tuquerres suche man sich ein Sammeltaxi nach Guachucal bzw. Cumbal.
Von Pasto aus fahren viele Busse nach Guachucal.
Von Cumbal nehme man ein Taxi (ca. 10€) oder ein Motorrad-Taxi (ca. 3€) zu dem Örtchen La Ortiga, 3400 Meter. Ab hier beginnt der Weg. Nach ca. 1 Stunde kommt man an einem Haus vorbei, das wie eine inoffizielle Turisten-Information wirkt. Hier lebt eine indigene Familie, die eine gerne den Weg erklärt ABER auch einen Führer stellt, der den Berg sehr gut kennt. Der Preis liegt bei ca. 20€/ Gruppe. Aber auch Möglichkeiten zum Campen finden sich hier für eine geringe Gebühr, ebenso wie warmes Essen.
Möchte man den Berg an einem Tag besteigen, sollte man hier übernachten und am nächsten Tag früh aufbrechen.
Aufstieg:
Tag 1:
Man folge der Fahrstraße immer weiter Bergauf. Nach und nach wird der Weg schmaler und windet sich durch ausgewaschene Hohlen bergauf. Auf ca. 3800 Metern zweigt links ein Weg ab zu einem Wasserfall, was in der Trockenzeit eventuell die letzte Möglichkeit ist, Wasser zu bekommen. In der Regenzeit sollte dies auch weiter oben, bis über 4000 Meter, kein Problem sein. Sobald man auf 4100 Metern die Hohlen verlässt, gabelt sich der Weg des Öfteren. Im Endeffekt führen alle Wege nach oben bzw. beim Rückweg wieder nach unten, um jedoch 100% sicher zu sein, sollte der Weg mit Steinmännchen oder Markierungen gekennzeichnet werden.
Der Weg wird immer steiler, jedoch gibt es, je weiter man aufsteigt, immer weniger Verzweigungen, bis ein einziger Pfad übrigbleibt (welcher übrigens offensichtlich von Eseln o. Ä. benutzt wird – man kann sich gut an den Hufspuren und den Hinterlassenschaften orientieren). Die letzen 400 Höhenmeter sind sehr steil und es stinkt nach Schwefel. Auf ca. 4700 Metern erreicht man den Krater, der auf dieser Seite offen ist. Es gibt ein großes Loch im Boden, aus dem Schwefelgas entweicht. Auf dieser Ebene kann, je nach Wetter, das Zelt aufgestellt werden. Der höchste Punkt des Berges befindet sich auf der linken Seite, wo auch ein Pfad hinaufführt. Der rechte Pfad erreicht ebenfalls den Kraterrand, jedoch ist dieser etwas niedriger als der andere. Von der „Tourismus-Info“ bis zum Gipfel benötigt man ca. 5,5 – 6 Stunden.
Generell gibt es die Möglichkeit, einen zweiten Krater zu erreichen. Dies sollte jedoch nicht ohne einen ortskundigen Führer erfolgen.
Falls die Wetterverhältnisse kein Übernachten im Krater zulassen, muss bis auf ca. 4100 Meter abgestiegen werden. Vom Krater dauert das ohne Pausen ca. 1,5 Stunden.
Tag 2:
Die Wanderung ab dem Zeltplatz in 4100 Meter Höhe bis zur Turisteninfo ist ziemlich schnell in 1,5 Stunden erreicht. Hier kann man ein eigens zubereitetes kleines Frühstück zu sich nehmen, welches traditionell meist aus Cuy (Meerschweinchen) besteht.
Ab und zu gibt es dort auch Handyempfang, sodass man sich evtll. ein Taxi rufen kann. Im anderen Fall muss man einfach weiterlaufen zum Dorf Cumbal und hoffen, von einem der wenigen Autos mitgenommen zu werden. Zu Fuß zum Dorf benötigt man ca. 3 Stunden.
Bemerkung:
In der Regenzeit ist der Weg extrem schlammig, sodass Gummistiefel benötigt werden.
Die Übernachtung im Krater kann ein richtiges Abenteuer sein. Jedoch Achtung: Es kann dort oben sehr windig sein und es gibt kaum Möglichkeiten, einen Windschutz zu errichten, sodass ein windfestes Zelt vonnöten ist. Bei völliger Windstille werden die Schwefelgase nicht ausreichend davongeweht, was für sehr schlechten Geruch sorgt und auch giftig ist. Die endgültige Entscheidung, oben zu übernachten, sollte daher auch wirklich erst vor Ort getroffen werden. Es muss daher genügen Zeit für einen eventuellen Abstieg getroffen werden. Die nächste annehmbare Übernachtungsmöglichkeit liegt bei ca. 4100 Metern, bei Regen wird dieser Ebene Platz jedoch vollständig überflutet. In diesem Fall muss bis auf ca. 4000 Meter abgestiegen werden. Kurz bevor der Weg wieder in die schlammigen Höhlen mündet, findet man ebene Stellen. Das kniehohe Gras muss jedoch erst gerodet werden. Falls eine Übernachtung vorgesehen ist, müssen die zuvor genannten Punkte beachtet werden. Der Berg ist jedoch auch an einem Tag von der Touristen-Information aus besteigbar.
Besonders interessant wäre die Querung zum Vulkan Chiles an der Grenze zu Ecuador. Dafür sind jedoch mehrere Tage nötig und es ist in jedem Fall ein Führer nötig. Die indigener Familie der Touristen-Information bietet diese Führung auch an, dies sollte vorher jedoch abgeklärt werden. Kontakdaten:
Bei Nebel verirrt man sich sehr leicht im Páramo, vor allem an den Stellen, wo es mehrere Pfade gibt. Auch die darauffolgende Steinwüste ist sehr verwirrend. Es sollte daher eine Markierung des Weges erfolgen, damit der Abstieg auf jeden Fall auch bei sehr dichtem Nebel gefunden wird.